Krisengespräch zwischen Holzindustrie und IG Metall abgebrochen

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Fordaq
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Unverrichteter Dinge gingen die in der vergangenen Woche zusammengetretenen Arbeitgebervertretungen der Holz- und Kunststoffindustrie und Vertreter der IG Metall wieder auseinander. Die Arbeitgeberseite, darunter der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH), hatte das "Gespräch zur Krisenbewältigung" gesucht, um über eine mögliche Modifikation, beispielsweise eine Verschiebung, der zweiten Stufe der Ende 2019 beschlossenen Tariferhöhung, die am 1.1.2021 mit 1,8% fällig wird, zu sprechen. Der HDH sieht derzeit noch große Risiken aus der weiterhin herrschenden Pandemie hervorgehen und erhoffte sich ein positives Signal seitens der Gewerkschaft und damit mehr Planungssicherheit für 2021 in den Unternehmen.

"Offen ist zudem, wie die Umsetzung der Konjunkturprogramme gelingt und zeitnah eine konjunkturstabilisierende Wirkung entfaltet. Die Erwartungen deuten darauf hin, dass die Bauwirtschaft weiter an Schwung verliert. Das alles kann negative Einflüsse auf das Konsumverhalten in der zweiten Jahreshälfte haben. Leider bewertet die IG Metall die derzeitige Rezession nicht als so gravierend, dass man flächenwirksame Empfehlungen finden könne", bedauerte HDH-Pressesprecher Florian Snigula gegenüber Fordaq das schnelle Ende der Zusammenkunft, die seitens der IG Metall abgebrochen wurde.

Seitens der Gewerkschaft erklärte Stefan Schaumburg, Leiter des Funktionsbereichs Tarifpolitik beim Vorstand der IG Metall in Frankfurt a. M.: „Die IG Metall ist bereit, mit den Arbeitgebern der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie über die Sicherung von Beschäftigung zu sprechen. Deshalb hat sie Gesprächen zur Krisenbewältigung zugestimmt, die von den Arbeitgebern gewünscht wurden. Doch über Krisenbewältigung wollten die Arbeitgeber gar nicht reden. Ihr Ziel war, die für Januar 2021 bereits vereinbarte Tariferhöhung von 1,8% zu streichen." Angesichts der bereits durch Kurzarbeit angespannten Lage bei sei den Arbeitnehmern bewertet die IG Metall dieses Vorhaben als ungerecht. "Außerdem: Nicht allen Betrieben geht es schlecht, deshalb hilft es nicht, überall Kosten zu senken. Und jenen Betrieben, die Probleme haben, würde die Streichung der Tariferhöhung auch nicht nutzen. Die IG Metall ist bereit, in echte Krisengespräche einzutreten und Lösungen zu finden für Betriebe, die in Schwierigkeiten geraten sind“, betont Schaumburg.

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